02. Mai 2025
Interreligiöses Friedensgebet „auf der Grenze“ feiert 30. Jubiläum
Seit 1995 findet jährlich in Forbach ein zweisprachiges Interreligiöses Friedensgebet statt. Am Sonntag, 11. Mai, um 18 Uhr, feiert die deutsch-französische Vorbereitungsgruppe auf dem Vorplatz der Heilig-Kreuz-Kapelle (10 Chem. de la Chapelle Sainte-Croix, F-Forbach) mit dem diesjährigen Gebet ihr 30-jähriges Bestehen.
Ursprünglich als Gebet zur Freude über das Ende des Zweiten Weltkriegs konzipiert, wurde das Interreligiöse Friedensgebet „auf der Grenze“ über die Jahre immer mehr zu einem Treffen der Begegnung, wo man sich kennen- und verstehen lernt – über Landes- und Sprachgrenzen sowie religiöse Unterschiede hinweg. „Wir haben viel Vertrauen ineinander wachsen gesehen. Aus der Interreligiösen Begegnung wurde eine auch belastbare Freundschaft“, sagt Pfarrer Tim Kahlen, der von evangelischer Seite an dem Friedensgebet mitwirken wird.
Im Jubiläumsjahr, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, steht das Friedensgebet unter dem Motto „Der innere Friede“ („La Paix intérieure“). Ohne wahren Frieden in der menschlichen Seele könne es keinen Frieden zwischen den Völkern geben, heißt es in der Ausschreibung.
Es sprechen Imam Djamel Lahmar (Moschee Forbach-Wiesberg), Diakon Jean-Paul Lebau (kath. Pfarrei Forbach) und Pfarrer Tim Kahlen (Schulreferent Ev. Kirchenkreisverband An der Saar). Das Gebet wird musikalisch begleitet von Naochika Sogabe (Laute und Oud). Alle Texte können in französischer und deutscher Sprache verfolgt werden.
Hintergrund: Friedensgebete „auf der Grenze“
Juden, Christen, Muslime und Menschen ‚guten Willens‘ von beiden Seiten der deutsch-französischen Grenze trafen sich erstmals am 8. Mai 1995 zu einem Friedensgebet aus Anlass der Freude über 50 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges und Befreiung vom Nazi-Regime. Der Platz vor der Chapelle Ste. Croix in Forbach wurde bewusst gewählt als vertrauter Ort, an dem viele Menschen der Region zur Ruhe kommen, Deutsche wie Franzosen. Damals wurde ein Gedenkstein aufgestellt, zur Erinnerung, zur Mahnung und Verpflichtung. In seinem Inneren ruhen über 250 Friedenswünsche, niedergeschrieben von den Teilnehmern dieses ersten Friedensgebetes. Die Resonanz war damals so groß, dass das Gebet seither jährlich wiederholt, immer um den 8. Mai herum, dazu im Herbst des Jahres 2001 als Antwort auf die Terroranschläge vom 11. September.