08. November 2024

Katja Stolle-Spies neue Mitarbeiterin bei der Evangelisch-Katholischen TelefonSeelsorge Saar


Katja Stolle-Spies ist neue hauptamtliche Mitarbeiterin bei der Evangelisch-katholischen TelefonSeelsorge Saar. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in der Aus- und Weiterbildung sowie Begleitung der ehrenamtlichen Mitarbeitenden.

„Ich war erstaunt, dass das Telefon fast durchgängig klingelt“, sagt Katja Stolle-Spies, neue Mitarbeiterin bei der Evangelisch-Katholischen TelefonSeelsorge Saar. Die 48-jährige Pädagogin hat zum 1. Juli die Nachfolge von Friederike Walla angetreten, die im Juni in den Ruhestand verabschiedet wurde. Nach inzwischen drei Monaten ist sie angekommen in der TelefonSeelsorge und weiß, dass es in einer üblichen Schicht kaum Leerläufe gibt zwischen zwei Anrufen, so stark frequentiert ist das anonyme Seelsorgeangebot der beiden großen Kirchen. Jede und jeder kann hier anrufen, sich mitteilen, seine Sorgen teilen.

Stolle-Spies stammt aus Bochum, wuchs in Niedersachsen und Hessen auf. Als Tochter eines Theologen kam sie von klein auf mit Kirche in Berührung. Glaube bedeutet für sie Halt und Freiheit. Auch und gerade für die Begegnung mit Menschen in ihrer Vielfalt. Nach einem Studium der Pädagogik, Psychologie und Soziologie in Heidelberg war sie zunächst beim Paritätischen Wohlfahrtsverband in der Begleitung von Freiwilligendienstleistenden und Ehrenamtlichen tätig. Seit 2007 lebt sie mit ihrem Mann und den beiden Töchtern in St. Wendel. Längere Zeit arbeitete sie als Lehrerin für Sozialpädagogik an der Neunkircher Edith-Stein-Schule, dann als Beraterin und Coach, unter anderem beim Bildungsministerium und der Lebenshilfe St. Wendel. Dass es sie schließlich zur TelefonSeelsorge Saar verschlug, führe alle ihre bisherigen beruflichen Stationen zusammen, sagt sie, nämlich Erwachsenenbildung, psychologische Themen, Coaching und Beratung. Auch am Telefon. Während ihres Studiums wirkte sie ehrenamtlich bei der „Nightline e.V.“ mit, einem Zuhörangebot von Studierenden für Studierende. Wer Probleme hatte im Studium, in Beziehungen oder in der Lebensgestaltung konnte sich anonym des nachts bei der Hotline melden. Ein ganz ähnlicher Ansatz also wie bei ihrer neuen Arbeitgeberin, der TelefonSeelsorge.

Dort liegt ihr Schwerpunkt in der Aus-, Weiterbildung und Supervision der ehrenamtlich Mitarbeitenden. Über 70 Ehrenamtliche sind es derzeit, die zusammen mit vier Hauptamtlichen die durchgehende telefonische Erreichbarkeit sicherstellen. Am 16. November wird ein Infotag für Interessierte den Auftakt bilden für den neuen Ausbildungskurs, den bereits 50. seit Gründung der TelefonSeelsorge Saar. In dem Kurs werden Interessierte aus ganz unterschiedlichen Hintergründen auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet. Für Stolle-Spies ist diese Vorbereitung nicht nur berufliche Aufgabe, sondern auch ein persönliches Anliegen. „Ich möchte einen guten Rahmen schaffen und die Menschen so begleiten, dass der Dienst auch für sie selbst gewinnbringend ist“, benennt sie ihren Anspruch. Über ein Jahr erstreckt sich die kostenfreie Ausbildung, zu der Hospitationen und Gruppenreflexionen gehören. Der Kurs diene auch dazu herauszufinden, wie gut die Aufgabe zu jemandem passe, so Stolle-Spies. Manche entdecken Fähigkeiten für andere Wege, andere werden dauerhaft Teil des Teams, das in einer vertrauensvollen Atmosphäre arbeitet. Die Gemeinschaft im Team sei besonders spürbar, so Stolle-Spies.

Beeindruckt ist sie insbesondere von dem Engagement der Ehrenamtlichen, die viele Stunden im Monat unentgeltlich ihren Dienst am Telefon tun, einige seit Jahrzehnten. Für viele seien dabei neben den Begegnungen am Telefon die regelmäßige Supervision die Hauptquellen der Motivation für ihr anhaltendes Engagement. In den Räumen der TelefonsSeelsorge wird das für Stolle-Spies spürbar: „Man kommt herein und erlebt so viel Engagement, dass die Räume es kaum fassen können“, beschreibt sie ihre Eindrücke. Diese Energie und Offenheit möchte sie hegen und pflegen, um die Aktiven zu halten und weitere Menschen für die so wichtige Arbeit der TelefonSeelsorge zu gewinnen. Neue Ehrenamtliche werden immer gesucht. Auch die Beratung via Chat und Mail auszuweiten, wäre dabei ein großer Gewinn.

Genug zu tun gibt es also allemal bei der TelefonSeelsorge, die im nächsten Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Was genau im Jubiläumsjahr alles geplant ist, verrät Katja Stolle-Spies noch nicht. Das Ziel ist jedenfalls: Auch künftig soll die Telefonleitung offen sein für Menschen, die Rat und Hilfe suchen.

 

Die Telefonseelsorge ist in Deutschland durch über 100 Stellen, bundesweit, 24 Stunden, gebührenfrei und anonym unter der Telefonnummer 0800 111 0 111 erreichbar.   
Bei der Evangelisch-katholischen TelefonSeelsorge Saar engagieren sich rund 75 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 24 Stunden, rund um die Uhr seelsorgerliche Gespräche am Telefon anbieten. Für diese Aufgabe werden sie über ein Jahr lang sorgfältig ausgebildet. Vier hauptamtliche Kräfte begleiten die Beratungen am Telefon, die Mail- und Chat-Beratung, unterstützen die ehrenamtlich Mitarbeitenden und bieten persönliche Gespräche in der Beratungsstelle an.

www.telefonseelorge-saar.de

 





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