11. März 2024

EKD-Rat und Betroffenenvertreter:innen diskutieren Maßnahmenplan


Der Austausch über den derzeit in Arbeit befindlichen Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie ForuM stand im Mittelpunkt der Märzsitzung (8.­-9.3.24) des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Dazu nahmen auch Betroffenen-Vertreter:innen des Beteiligungsforums an der Sitzung teil. Das Maßnahmenpaket, das im Beteiligungsforum erarbeitet wird, soll im November der Synode vorgestellt werden.  Zuvor hatten sich die Mitglieder des Beteiligungsforums bereits mit der Kirchenkonferenz der EKD ausgetauscht, in der die 20 Landeskirchen der EKD sowie die Diakonie vertreten sind.

Die evangelischen Landeskirchen sind sich ihrer Verantwortung bewusst, wirksame Maßnahmen zur Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt durch kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ergreifen.

In der gemeinsamen Beratung des Rates mit dem Beteiligungsforum bekräftigten die Ratsmitglieder gegenüber den betroffenen Menschen, dass die EKD die in der ForuM-Studie deutlich gewordenen Aufgaben entschlossen angeht. „Wir setzen alles daran, Aufarbeitung und Prävention in Kirche und Diakonie in einem transparenten Prozess voranzubringen“, so die amtierende Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehrs. Gleiches hatten zuvor auch die Mitglieder der Kirchenkonferenz unterstrichen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei in der Entwicklung und Umsetzung von Standards. „Auch wenn Sie nach passenden Worten noch ringen, Sie müssen über sexualisierte Gewalt sprechen. Sie dürfen nicht schweigen“, gab Nancy Janz, Sprecherin der Betroffenenvertretung im Beteiligungsforum den Ratsmitgliedern auf den Weg.

Über den aktuellen Stand der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie und den Stand der Bearbeitung der ForuM-Empfehlungen informiert ab sofort auch das „ForuM-Bulletin“. Der etwa alle sechs Wochen erscheinende Newsletter kann unter www.ekd.de/ForuM-Bulletin abonniert werden.

Im weiteren Verlauf der Sitzung berieten die Ratsmitglieder auch über die thematischen Schwerpunkte, die die evangelische Kirche neben der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in nächster Zeit besonders gewichten will. Dazu zählt angesichts der bevorstehenden Europa- und Landtagswahlen das Eintreten für Demokratie, Vielfalt und Freiheit. Auch der Einsatz für Klimagerechtigkeit sowie die Weiterarbeit an kirchlichen Klimaschutzmaßnahmen sowie ethische Fragen zum Schutz des Lebens werden in den kommenden Jahren die besondere Aufmerksamkeit des Rates haben. Für eine stärkere Sichtbarkeit des kirchlichen Engagements soll ein gesamtkirchliches Themenmanagement eingeführt werden, das derzeit entwickelt wird.

Der Unterstützung eines sprach- und handlungsfähigen Glaubens dient der von der Synode der EKD beschlossene #glaubenstark-Fonds, über dessen Entwicklung sich die Ratsmitglieder informieren ließen. Der Fonds fördert über den Digitalinnovationsfonds Projekte zur Glaubenskommunikation.

Das Interesse junger Menschen an Kirche und Glauben belegt die kürzlich vorgestellte 3. Bundesweite Studie zur Konfirmandenarbeit, deren Ergebnisse im Rat vorgestellt wurden. Zu diesem zentralen Arbeitsfeld wird die EKD einen Grundlagentext erstellen. Einen entsprechenden Auftrag gab der Rat an das Kammernetzwerk der EKD.

Die kommende Ratssitzung ist für 19. und 20. April geplant.

Text: EKD





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